Kroatien_Tour_Tag5

 

Die letzten Tage habe ich kaum ein Motorrad unterwegs getroffen. Mit der Ankunft in Österreich gestern hat sich das auf einen Schlag wieder geändert. Aber von Anfang an.

Vor 7 Uhr bin ich aus dem Bett gekrochen. Gestern fand ich es noch frech von meiner Gastgeberin zu verlangen um 7 Uhr mir mein Frühstück zu machen. Deswegen hab ich auch nur Brot, Butter und etwas Aufschnitt bestellt. Frühstücksraum steht an der Türe, also rein und schauen ob ich bei irgend etwas in der Küche helfen kann. Gleich auf dem ersten Tisch ist ein Frühstück aufgebaut das für 3 Mann reicht. Ich schau mich nach einem freien und gedeckten Tisch um… aber nur der erste ist Vorbereitet. In dem Augenblick kommt auch die Gastgeberin aus der Küche und lässt mich am reich gedeckten Tisch platz nehmen. Das sei alles für mich, ich hätte ja heute so viel vor und dafür soll ich gestärkt sein.

Bisher auf der Tour hatte ich viele Betten, aber das war eines der besten, stammt es doch sogar aus der Produktion meines ehemaligen Arbeitgebers happy AG. Die Füsse kommen mir bekannt vor. Könnte sein dass ich diese sogar noch selbst gezeichnet habe. Erinnerungen werden wach. Das war mein erster Job nach meiner Lehre. Lange, sehr lange ist das her.

Heute Abend werde ich wieder in der Schweiz sein. Nicht Zuhause, aber auf schweizer Boden. Ich hab mich noch für einen Halt im Engadin entschieden. Zudem habe ich für heute absolut keinen Plan wo lang ich fahren soll. Einmal quer durch die Dolomiten. Der Ecken den ich letztes Jahr zusammen mit einigen Kollegen und einer Kollegin bereist habe währe auch interessant. Zumal wir damals nicht alle Pässe fahren konnten die wir vor hatten. Als erster allgemeiner Wegweise ziele ich nach Cortina d’Ampezzo.

Auf der Karte sah der Umweg über den Misurinapass und den Passo tre Croci nach Cortina d’Ampezzo. Auf dieser Route wollte ich auch noch einen Abstecker zum Refugio Auronzo machen. Leider war die Route noch gesperrt.
Kaum wieder aus dem Wintersportort raus hat mich das schöne Wochenende eingeholt. Deutsche, österreicher und schweizer Motorradfahrer nutzten das gute Wetter um nach Italien zu fahren. Zumal dieser Freitag für die Italiener kein Feiertag ist und, anders als in den nördlichen Ländern, normal gearbeitet wird.

Meine Route fürte über Passo di Falzárego, Pordoijoch, Karerpass dann durch Bozen und weiter mit dem Mendelpass, Gampenjoch, Stilfserjoch und Umbrail in die Schweiz. Auf der Ostrampe des Mendelpasses habe ich dann das erste mal bemerkt dass mein Vorderrad abhebt. Wenn man nicht darauf gefasst ist, dann ist es schon ein eigenartiges Gefühl.
Auf der ganzen Strecke ist es bei mir unter gegangen Fotos zu machen. Die vielen Motorradfahrer die unterwegs waren haben mir irgendwie die ganze Lust genommen. Wenn man irgendwo mal gehalten hat. Dann hatte man auf der Strasse nur eine unendliche Kette von Motorradfahrern die an einem vorbei fahren.

In Scuol habe ich ein Zimmer gebucht. Das Hotel Bellaval habe ich schon mehrmals besucht. Eigentlich währe mein eigenes Bett nur 2 h von hier entfernt. Aber als ich im Hotel ankomme bin ich froh für heute am Ziel zu sein. Vor dem Hotel stehen schon 2 weitere Motorräder, eine schweres Motorrad und ein schon etwas in die Jahre gekommener Chopper.

Ich bekomme mein Zimmer im Altbau mit Blick auf den Vorplatz. Frisch geduscht gehe ich ins Restaurant zum Nachtessen. Beim Essen lerne ich die anderen Motorradfahrer kennen die hier übernachten. Ich bin aber so müde, dass ich ein schlechter Gesprächspartner bin. Gleich nach dem Essen gehe ich hoch in mein Zimmer und bin weg.

Weiter mit dem letzten Tag.