Es ist Montag geworden, heute Abend fährt ab Lörrach der Autozug mit dem ich Deutschland durchqueren will. Die vielen Kilometer auf der Autobahn will ich so umgehen. Von Hamburg Altona aus sind es dann nur noch gut 100 km bis zum Hafen in Kiel wo ich mit der Color Line nach Oslo übersetzen will.

Vor 16 Uhr fahre ich los. Das Abenteuer beginnt und die zuvor noch vorhandene Nervosität ist mit einem mal weg. Jetzt wird sich zeigen ob ich richtig gepackt habe und auch alles dabei habe, was ich brauche. Ich wollte nur das notwendigste einpacken, doch das zusätzliche Gewicht macht sich bemerkbar.
In meinem Heimatort schauen mir die Leute irritiert hinter her. Hier sieht man nicht so oft Motorradreisende mit so viel Gepäck.

Zeit ist da, ich muss erst um 19 Uhr am Bahnhof stehen und nehme daher die Seitenstrassen. Im Navi ist das Ziel eingegeben und als es mir dann irgend wann doch 18:50 als Ankunftszeit am Ziel anzeigt, geht es für die letzten Meter auf die Autobahn.
Pünktlich kann ich den Check-In Schalter finden und gebe meine Unterlagen ab. Nach vielem Suchen in Ihren Unterlagen wird meine Reisebuchung wohl auch bei der DB gefunden und nach einer Unterschrift dass ich. ich bin, kann ich mich im Wartebereich einreihen. Vor mir sind 2 Dänen mit ihren Motorrädern. Autos hat es einige mehr die hier warten.
Das Verladen ist dann eine Übung für sich selbst. Zwischen den Boden und Decke sind es gerade mal 1.6m und mein Bike ist sau gross. Mit dem Kopf auf dem Tankrucksack versuche ich noch irgend etwas vor mir zu sehen. Ich muss den gesamten Zug durchfahren. Ich schlage mir ein paar mal den Kopf an, der Helm schützt vor schlimmeren Blessuren. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es geschafft und sehe das Rückrad des Motorrades vor mir. Hintereinander werden alle durch das Bahnpersonal festgezurrt. Bei meiner kommt sogar noch eine zusätzliche Anspannung dazu welche mein Windschild festhält. Der Mitarbeiter der mein Motorrad verzurrt mach den Job schon seit 6 Jahren, das sieht man, kennt er bei allen Bikes den besten Punkt um die Abspannleinen zu setzen. Man sollte aber doch dabei sein um sich auch sicher zu sein damit alles in Ordnung ist.
Norwegen, Frühstück im AutozugDer Waggon mit dem Schlafabteil steht auf dem Nachbargeileise und ich steige in dem ich an das unterste Trittblech heran komme. So ein Zug ist doch recht hoch wenn man nicht auf einem Perron steht. Zufällig ist es auch der Waggon in dem sich mein Quartier für die nächste Nacht befindet. Eine erste Klasse Kabine mit zwei Betten, einem Tisch mit 2 Stühlen und einer Nasszelle mit Dusche und WC.
Lange bleibe ich nicht auf, ich liege schon im Bett als die Zugbegleiterin an die Türe klopft und nach den Wünschen für das Frühstück fragt. Für mich gibt es morgen Tee. Den DB Kaffee mochte ich noch nie.

Autozug in Hamburg AltonaDie Nacht ist ruhig, das rütteln des Zuges stört mich nicht und schon bald schlafe ich tief und fest. Wach werde ich ziemlich  Hier werden die Fahrzeuge direkt im Bahnhof abgeladen. Dafür gibt es am Ende der Geleise eine Rampe die so hoch reicht, dass auch die Fahrzeuge aus der oberen Ebene entladen werden können. Das Schauspiel können wir erst einmal auf dem Nachbargleis beobachten, denn da wird gerade ein Autozug entladen.
Bis wir an unsere Fahrzeuge ran können dauert es noch gut 1 Stunde.

Ab Hamburg geht es nach Kiel. Ich will so schnell wie möglich hin und fahre über die Autobahn. Es ist nicht viel los an diesem Vormittag und ich komme gut voran. Bereits nach 11 Uhr bin ich am Anleger und kann einchecken. Der Motorradfahrer der bereits in der Schlange steht fährt weg als ich auf die Linie fahre. Ist auch noch genügend Zeit bis man auf die Fähre muss. So stehe ich jetzt alleine hier herum und beschliesse mit dem Bon den ich beim Check-In erhalten habe, Mittagessen zu gehen, für den Bon gibt es einen HotDog für 1€.

Fähre in KielIrgendwann steht dann plötzlich ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma vor uns und will die Bordkarten prüfen. Danach dürfen wir los fahren und hinauf auf die Fähre. Einfahrt wie bei jeder Fähre. Hinauf auf die Rampe und das Personal zeigt einem dann schon wo man lang fahren soll. Für die Motorräder geht es über eine lange Rampe eine Etage höher. In einer Ecke gibt es da eine Abstellfläche für die Motorräder mit Laschen auf dem Boden in welche man die Fahrzeuge sicher kann. Festzurren ist Sache des Reisenden. Dafür hängen an der Wand zahlreiche Spanngurte. Sonnendeck auf der FähreIch bin der zweite Biker an Bord und schnappe mir einen sauberen Gurt und mach mich erst einmal daran, das Zeug weg zu nehmen was ich für die fahrt brauche. Ich will den Spanngurt durch den Rahmen ziehen, leider will das nicht klappen. So werfe ich ihn kurzerhand über den Sitz und sichere das Motorrad so. Mein Platznachbar hat da weniger Erfolg. Bevor ich meine Kabine suchen gehe, helfe ich ihm beim sichern seines Motorrades. Sicher ist sicher, nicht dass seine Maschine noch auf meine fällt, nur weil er sie nicht gesichert hat.

Fähre ZimmerAn Bord muss ich mich dann erst einmal orientieren. Zimmernummer ist die 9611 und ich fahre hoch in die 9. Etage. Nach einigem suchen finde ich den richtigen Gang und kann mein Zimmer beziehen. Ich ziehe mich um und erkunde das Schiff. Vom Sonnendeck aus sehe ich zu wie das Schiff ablegt und langsam aus dem Hafen von Kiel hinaus fährt.

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