Die erste Nacht im neuen Schlafsack. Extra für die Reise habe ich mir den Titan 550 von Mountain Equipment besorgt. Der alte Armeeschalfsack hat jetzt 10 Jahre gedient.
Die Sonne ist noch nicht zu sehen aber ich packe schon meine 7 Sachen und plane die weitere Tour. Als nächster Punkt habe ich die RV258 auf meiner Liste. Diese Passstrasse müsse man sich als Motorradfahrer einfach ansehen.
Schon kurz nach der Abfahrt schraubt sich die Strassen die Bergflanke hoch. Das Grinsen kriege ich nicht mehr aus dem Gesicht. Herrlich diese Landschaft und erst diese Strassen in Norwegen. Nachdem ich den ganzen Morgen keiner Meschnenseele begegnet bin, ist Lom eine Überraschung. Ein grosses Einkaufscenter und viele Leute. Da ich nicht geplant habe, wie weit ich heute komme decke ich mich hier nochmals mit einer warmen Mahlzeit ein und vor allem, mit 2 Liter Wasser. Ich komme mir etwas komisch vor, hier in Norwegen Wasser zu kaufen. Doch ich kann die Flaschen gut gebrauchen um sie wieder zu füllen und Wasser auf dem Motorrad dabei zu haben. Bevor ich weiterfahre schaue ich mich im Ort noch etwas um und tanke nochmals das Motorrad voll.
Jetzt bin ich auf dem Weg zur RV258. Dank Navi alles kein Probelm und schon bald sehe ich den Wegweiser. Am Anfang ist die Strasse noch geteert. Doch das ändert sich nach wenigen Kilometern. Der Teer geht unmerklich in steinharten Schotter über.
Das Strynefjell ist herrlich. Diese Landschaft könnte zwar genau so gut in der Schweiz sein, doch kaum über so eine lange Distanz. 27 km Schotterstrasse habe ich vor mir.
Unterwegs treffe ich auf einen Radfahrer aus Wales. Er ist schon einige Zeit in Norwegen unterwegs und will heute Geiranger erreichen. Auf dem Fahrrad eine ordentliche Leistung. Nach kurzer Pause und einigen Fotos, geht es für beide weiter.
Der Spass auf der Schotterpiste ist vorbei als ich die Talstation der Bergbahn erreiche. Die letzten Meter bis zur RV15 sind schnell gefahren und ich biege nach Norden in Richtung Geiranger ab.
Bevor ich nach Geiranger hinunter fahre, will ich erst noch den Ausblick von Dalsnibba geniessen. Bisher kenne ich den Aussichtspunkt nur von Fotos und Google Street View. Endlich oben ist die Aussicht herrlich. Man hat den Eindruck, man hat den Eindruck, der Fjord ist zum greiffen nah. Ich stehe auf 1495 MüM und gleich geht es hinunter auf Meeresniveau. Bevor ich mich aber wieder auf das Motorrad schwinge kaufe ich noch eine Erinnerung im Souvenir Shop.
In Geiranger angekommen strömen gerade die Passagiere von 2 Kreuzfahrtschiffen in den Ort. Leider hab ich so kein Glück und alle Restaurants sind voll belegt. Ich ziehe weiter und hoffe auf etwas mehr Glück bei den Trollstiegen.
Die Strecke bis zu den Trollstiegen ab Geiranger zieht sich hin. Am Morgen als ich mir die Route auf der Karte angeschaut habe, wusste ich zwar dass die beiden Punkte nicht gleich nebeneinander liegen, aber unterwegs hat mich die Distanz dann doch etwas überrascht. Da ich von Süden her komme erreiche ich zuerst das Center bei den Trollstiegen. Erst bin ich etwas über diesen modernen Bau irritiert. Aber er passt doch irgendwie hier hin. Der Blick von Oben hinunter auf die Strasse ist imposant. Ich freue mich, da hinunter zu fahren.
Verkehr gibt es keinen und ich kann die Strecke voll ausfahren. Leider versagt auf der Strecke meine GoPro, der Akku ist alle und alle Ersatzakku sind auch schon leer.
Unten Angekommen wird es Zeit ein Platz für die Nacht zu suchen. Sunndalsøra liegt in der nähe. Bereits vor 6 Jahren war ich dort in der Jugendherberge und hoffe auch heute dort eine freie Hütte zu finden.
Marco
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