Wer unterwegs ist, der wird nicht gerne krank. Treffen kann es aber jeden. Man kann sich davor schützen, doch eine absolute Sicherheit gibt es nicht.
Durchfall
Die weitaus am meisten vorkommende Krankheit auf Reisen ist Durchfall. Entweder hat man dann gegen die Regel Boil it. Cook it. Peel it or forget it verstossen, oder aber man hat etwas gegessen was man nicht verträgt bzw. man nicht gewohnt ist.
Entweder kann man es schälen, kochen oder aber man lässt die Finger davon. Getränke nur aus geschlossenen Flaschen trinken. Diese Verhaltensregeln sollten eigentlich jedem geläufig sein. Eine Erinnerung daran tut aber hin und wieder ganz gut.
Erwischt es einen doch so gibt es einige Tipps, die einem weiterhelfen.
- Viel Trinken, obwohl es einem nicht danach ist, aber versuche mind. 3 Liter pro Tag zu trinken.
- Pausentage einlegen. Wenn man flexibel ist, sollte man 1-2 Pausentage einlegen bevor die Reise weiter geht.
- Essen nur, wenn der Magen es auch behalten kann. Einen Tag ohne Essen übersteht man.
- Nach 3 Tagen, wenn es nicht bessert, wird es Zeit einen Arzt aufzusuchen.
Kein WC weit und breit
Mich hat es vor einigen Jahren auch erwischt. In Norwegen hatte ich zum Frühstück ein Milchgetränk getrunken. Hat sehr gut geschmeckt, doch Stunden später sollte es mir nicht mehr ganz so gut gehen. Ich merkte langsam wie mein Magen rumorte. Irgend etwas braut sich zusammen.
Ich war auf der E7 im Saltfjellet Svartisen Nationalpark unterwegs. Genau mitten auf der Hochebene war es soweit. Durchfall. Doch wohin – hier gibt es weit und breit kein Gebüsch oder sonstigen Sichtschutz hinter den man sich kurz verstecken könnte. Aber am Ende der Strasse gab es eine öffentliche Toilette. Hoffentlich schaffe ich es noch bis dahin.
Leider nicht, das Ziel vor Augen ging es in die Hosen. Die Toilette war ein kleines Haus mit Toilette, Aufenthaltsraum sowie zwei weiteren Räumen die aber verschlossen waren. Zuerst musste ich meinen Magen beruhigen. Viel Trinken und eine Banane später ging es mir wieder einigermassen. Der nächste Punkt – meine Kleider auswaschen.
Durchfall alleine ist schon unangenehm. Doch das alles noch auf dem Motorrad ist sehr mühsam. Eigentlich wollte ich heute wieder im Zelt übernachten. Doch in der Nacht aus dem Schlafsack kriechen um auf die Toilette zu eilen ist nicht lustig und ich hatte auch keine Energie dazu. Das nächste Hotel fand ich in Mo i Rana. Dort konnte ich meine Kleidung nochmals waschen und mich erholen. 2 Tage später war es überstanden.
Reiseapotheke
Durchfall ist nur eine der Krankheiten die einem Unterwegs für ungeplante Unterbrüche sorgen können. Zahlreiche weitere Krankheiten kann man bekommen. Ich bin sicher kein Fan von Medikamenten und greife auch nicht beim ersten Anzeichen eines Leidens gleich zu einem, doch unterwegs habe ich für das wichtigste gerne etwas dabei:
- Schmerzmittel
- Mittel gegen Erbrechen
- Mittel gegen Durchfall
- Desinfektionsmittel
- Erkältungsmittel (Hustenlöser)
- Mückenschutz
- Mittel zur Behandlung von Prellungen und Verstauchungen
- Kopfschmerzmittel
- Fiebersenkendes Mittel
Wer sich gerne etwas mehr in das Thema Krankheiten auf Reisen vertiefen möchte, für den gibt es auch interessante Bücher zu diesem Thema.
Erste Hilfe Set
Hat keinen direkten Bezug zu einer Krankheit, doch darf sicher nicht fehlen. Ein Erste Hilfe Set. Ich verwende ein kleines Set welches für die Erstversorgung alles Wichtige beinhaltet.
Das Set besteht aus:
- mehrere Pflaster in unterschiedlicher Grösse
- Einweghandschuhe
- Spickzettel für Notfälle
- Verband
- Klebeband
- Rettungsdecke
Bisher fand es erst einmal eine Verwendung. Einem gestürzten Fahrradfahrer auf dem Pass eine erste Bandage anlegen um eine Blutung zu stillen. Allerdings, man sollte sich für so einen Notfall vorbereite. Sei es mit einem Erste Hilfe Kurs beim örtlichen Samariter Verein oder durch entsprechende Lektüre.
Was sind eure Erlebnisse mit Krankheiten auf Tour?
Dieser Beitrag gehört zu einer Blogparade zum Thema Krank auf Reisen.
Marco
Related posts
Wer bin ich ?
Mehr über mich findest du hier (link). Freue mich über dein Feedback in den Kommentaren oder direkt per Mail an mich.
Hallo Marco,
danke für die Teilnahme an meiner Blogparade. Deine Schilderungen klingen wirklich sehr unangenehm. Es muss wohl das Schlimmste überhaupt sein, Durchfall zu haben und nicht auf eine Toilette zu können.
Danke auch für die vielen Tipps zur Reiseapotheke. Das mit dem Erste Hilfe Set muss ich mir auch noch angewöhnen, weil ich das eigentlich auch ziemlich wichtig finde.
LG Johanna
Das mit dem erste Hilfe Packet passt zwar nicht ganz zum Thema Reiseapotheke, aber wer unterwegs ist, der sollte sich nicht nur vor Krankheiten schützen. Auch Unfälle können vorkommen.
Unschön. Sehr unschön. Ich habe unterwegs auch immer Bammel davor und versuche entsprechend vorzubeugen: Nur das Essen, was man kennt. LIeber (eigenes) Mineralwasser statt Leitungswasser irgenwo abfüllen. Im Zweifelsfall an der Tankstelle ein paar Taler mehr zahlen und sich dort mit defintiv keimfreien Getränken versorgen.
Aber: Ich bin ja auch nicht wirklich weit mit dem Motorrad gekommen. Im stark besiedelten Mitteleuropa findet man ja alles irgendwie irgendwo noch zahlreich – auch Toiletten. Aber die sind dann gerne mal zu oder in einem Zustand hinterlassen worden, welchen man sich selbst (und evtl. auch schon den Stiefeln) nicht zumuten will…
Der Beitrag regt mich jedenfalls zum Nachdenken an. Auch eine kleine Tour mit 2, 3 Tagen kann schnell unangenehm werden wenn »es eben nicht 100%ig passt« – auch bzw. gerade mit der Verdauung.
[…] BEARcast und Pegasoreise. Sogar mit einem Audiokommentar von mir über mein Erlebnis in Norwegen, Krank auf Tour, Reiseapotheke. Keiner will Krank werden oder, viel Schlimmer, einen Unfall auf einer Tour erleben. Hier geht es […]