Tag 2: Ankunft im Wallis

Am nächsten Morgen soll es erst in Richtung Teufelsbrücke gehen. Bisher bin ich da nur immer daran vorbei gefahren. Die Menschenmassen und der fehlende Parkplatz haben mich davon abgehalten. Auch Thomas geht es so doch wir hoffen auf unser Glück und so fahren wir die paar Meter bis zur Brücke.
Vor Ort dann die Überraschung: eine riesige Baustelle hat die Brücke in Beschlag genommen. Keine Chance auch nur an den Strassenrand zu fahren. So gibt es auch keine schönen Fotos und wir drehen um und setzen unsere Tour fort.

Als nächstes steht der Furkapass an. Dieser ist zwar noch gesperrt, aber es gibt Alternativen um den Pass zu unterfahren. Per Autoverlad geht es für uns unter dem Pass durch.

Das Wallis begrüsst uns mit blauem Himmel und angenehmen 22 Grad. In Brig will ich mir einmal das Stockalperschloss anschauen. Wie ich darüber gelesen habe muss das ein imposantes Gebäude sein.

Keine Zufahrt zu Grand Dixense

Als zweite Sehenswürdigkeit steht der Staudamm Grand Dixense auf unserem Tourplan. Aber die Anfahrt dahin wird schon zum Highlight. Abweichend von der Hauptstrasse fahren wir auf der anderen Talseite auf den Staudamm zu. Eine herrliche schmale Strasse windet sich dort dem Tal entlang.

Leider wird die Anfahrt zum Staudamm jäh unterbrochen. Kurz nachdem wir auf die Hauptstrasse treffen informiert auch schon eine Fahrverbotstafel darüber, dass die Strasse wegen Lawinengefahr gesperrt ist. Ein junges Pärchen, welches uns mit dem Auto entgegenkommt, zeigt uns Handyfotos. Eine Lawine liegt Meterhoch auf der Strasse – absolut kein Durchkommen! Enttäuscht drehen wir um und fahren über die Hauptstrasse wieder zurück.

In Vex trennen sich die Wege von Thomas und mir. Er muss morgen wieder zur Arbeit. Ich habe noch ein paar Tage Urlaub vor mir. Für diese Nacht habe ich mir in Crans Montana ein Hotel gebucht.

Das Hotel du Lac liegt direkt am See. Ich habe Glück und bekomme ein Zimmer mit Südlage mit Blick über das Wallis. Einen herrlichen Blick habe ich von meinem Balkon aus. Nach der Dusche gönne ich mir ein hauseigenes Bier und setze mich auf den Balkon und lasse die Seele baumeln. Mal etwas Zeit, das Tagebuch weiter zu schreiben und mir über die letzten Tage Notizen zu machen.

Zum Abendessen habe ich über Tripadvisor ein Restaurant gefunden, welches sehr für ihre Hamburger gelobt wird. Die Burger Lounche soll das zweitbeste Restaurant in Crans Montana sein, sofern man den Bewertungen glauben kann. Es liegt einige Gehminuten vom Hotel entfernt und kurz vor 18 Uhr gehe ich los.
Wieder spielt das Glück auf meiner Seite mit. Als ich beim Restaurant antreffe ist nicht viel los, der Kellner fragt mich nach meiner Reservation. Ich habe keine und doch bekomme ich einen der letzten freien Plätze im Restaurant.

Wenig später ist das Restaurant dann auch bis auf den letzten Platz belegt.

Die Auswahl an Menüs ist begrenzt, es gibt Hamburger in einigen Variationen. Speziell fällt auf, dass es einige Burger neben der “normalen” Burgergrösse auch in klein gibt.
Der Spezial-Burger (Putenbrust mit asiatischer Sauce mit Pommes) wird mir empfohlen. Ich gebe dem Burger eine Chance und bestelle. Sehr lecker was ich da bekommen habe.

Keine Ahnung mehr wie, aber ich bin mit dem Kellner ins Gespräch gekommen und habe festgestellt, dass wir beide begeisterte Motorradfahrer sind. Wir einigen uns auf Englisch da mein französisch und sein deutsch für ein vertieftes Gespräch nicht ausreichen.
Er ist mit einer KTM Enduro jeweils unterwegs und erklettert damit die vielen Strassen und Wege, die es hier in der Region gibt. Nicht immer ganz legal, aber solange es keine Probleme gibt, fährt man hier wohl überall herum. Leider hab ich auf der BMW gerade Strassenreifen aufziehen lassen. Gerne hätte ich den einen oder anderen legalen Weg einmal angeschaut. So bleibt es bei Tipps zu Strecken, die man auch ohne Offroad Bereifung befahren kann.

Etwas Hunger ist geblieben, daher gibt es später dann noch einen kleinen Burger auf den Heimweg.
Im Hotel ist der Besitzer noch fleissig im Büro. Ich habe ihn schon vor dem Nachtessen kurz gesehen, jetzt aber bleibt Zeit für ein längeres Benzingespräch. Er fährt auch Motorrad und so hat er es sich nicht nehmen lassen, meine Maschine, die vor dem Hotel steht, genauer anzuschauen. Ich beweise ihm, dass das Motorrad inzwischen über 100’000 km hat und ich damit bis nach Japan gefahren bin. Müde und ein paar hoteleigene Biere später schleppe ich mich auf mein Zimmer und falle KO ins Bett.

Weiter zu Teil 3