Dienstag, 20.8.2019

Die Tour sollte eigentlich schon einen Tag früher starten, doch wie das Leben manchmal so spielt, kommt es oft etwas anders…. So wurde es nichts mit der lockeren Anfahrt auf Nebenstrassen sondern sollte über grosse Strecken über die deutsche Autobahn gehen. Für heute Abend bin ich von einem Freund eingeladen, bei ihm zu übernachten.

Die ersten Kilometer will ich dann aber doch nicht nur Autobahn fahren und so steuere ich zuerst den Schwarzwald an. Bei Touratech lege ich eine erste Pause ein, trinke einen Gratis-Kaffee und lasse noch einmal den Luftdruck in den Reifen prüfen.

Touratech Hauptsitz Niedereschach

Einen grossen Teil der folgenden Strecke habe ich über die A61 zurück gelegt. Ich bin das erste Mal auf diesesr Autobahn unterwegs. Es fällt mir auf, dass die rechte Spur komplett in der Hand der LKWs ist. Die PKWs sind auf der linken Spur unterwegs und irgendwo dazwischen quetscht sich noch der eine oder andere Motorradfahrer.

Bei Nora und Rolf angekommen werde ich erst einmal von ihren Wachhunden inspiziert und für willkommen befunden. Natürlich drehen sich die Gespräche über Touren auf dem Motorrad und Rolf gibt mir auch einige Tipps für Schottland mit. Nach einem reichhaltigen Abendessen wird noch lange geredet bis ich mich dann ins Gästezimmer verziehe.
Morgen geht es auf die Fähre.

Mittwoch, 21.08.2019

So langsam kenne ich mich, ich bin fixiert auf die Fähre. Ist immer so wenn etwas Neues – wie die Fähre – ansteht. Die ersten Meter bis zur holländischen Grenze begleitet mich Ralf noch und zeigt mir noch einige schöne Strecken seiner Heimat.
In Holland geht es dann auf die Autobahn. Spannend, dass die Holländer hier 6-spurige Autobahnen bauen, wobei nur die rechten 3 Spuren genutzt werden.

Etwas zu pünktlich zum Checkin bin ich am Tor und muss erst einmal warten bis das Personal soweit ist und das Tor sich öffnet. Am Schalter bekomme ich meine Zimmerkarte und eine Tüte mit einem Spannset darin.
Reihe 1 ist für die Motorräder, ich bin das erste Fahrzeug doch bald kommen weitere Motorräder daher. Schnell findet sich eine lustige Gruppe zusammen, es sind Engländer, Schotten, Iren, Holländer und Spanier hier, die einen kommen von einer Reise nach Hause, andere sind erst am Anfang.
Als erstes Motorrad darf ich auf das Schiff und werde auf einem Seitengang abgestellt. Sichern muss ich das Motorrad selbst. Dafür hängen hier an der Wand einige Spannsets und am Boden gibt es ein Stahlseil, in das man das Spannset einhängen kann.

Mit dem Gepäck für eine Nacht gehe ich los und suche meine kleine Kabine, die ich für diese Fahrt gebucht habe. Ein Bett, eine kleine Nasszelle, zum Schlafen reicht es. Ich wechsle meine Kleider und mache mich auf, das Schiff zu erkunden.

Donnerstag, 22.08.2019

Gegen 10 Uhr kommt das Schiff in Neucastle an. Als ich das Fahrzeugdeck erreiche, stehen die anderen Motorradfahrer schon bereit und wollen raus. Ich bin der letzte, der aus der Parkbucht hinausrollen kann, also kommt keine Eile auf. Nachdem der Zoll noch einen Blick auf den Pass geworfen hat, geht es hinaus vom Hafengelände auf die englischen Strassen.

Küstenstrasse in Schottland

Linksverkehr und die berühmten Kreisel lassen einen gleich einmal ordentlich üben um ja immer die richtige Seite der Strasse zu nutzen.

Von einem Mitreisenden habe ich den Tipp bekommen, die Küstenstrasse hoch zu fahren. Den Tipp nehme ich gerne an und biege bald auf die Strasse ab und fahre in Richtung Edingburg.
Das Wetter ist zurückhaltend frisch. Noch habe ich den Regenüberzug nicht an, doch es könnte jederzeit kippen.

Für die erste Nacht in Schottland habe ich mir die Region nördlich von Edinburg ausgesucht, ein kleines Hotel ausgewählt, das ruhig aber direkt an meiner Route liegen soll.

Kurz vor dem Ziel muss ich dann doch links heran fahren um die Regenkleider anzuziehen. Es beginnt stark zu regnen und das knapp 30 Minuten vor meinem Ziel!

Hotel Bridge of Cally

Weiter zum nächsten Teil meiner Schottlandtour.