Vor einigen Wochen war mir der Reifenhersteller Motoz noch gänzlich unbekannt. Über ein Facebook Post wurde ich darauf aufmerksam und ich hab mich selbst schlau gemacht. Bei meiner BMW war ein Reifenwechsel notwendig.
Und wenn man der Werbung glauben schenkt, hat man hier die eierlegende Wollmilchsau unter den Adenture Reifen, steht so zumindest auf ihrer Webseite.
Weltklasse-Performance für den Adventure Rider Entworfen für optimale Traktion im Gelände. Technisch stärker als viele andere Adventure-Reifen. Tieferes Profil als die meisten Adventure-Reifen, mit Abstands erprobter Mischung, die speziell für eine Vielzahl von Bedingungen entwickelt wurde.
Blöcke, die sich selbst schärfen, um die Lebensdauer des Reifens zu verbessern, und die sich selbst schützen, um die Lebensdauer des Reifens zu verlängern.
MOTOZ TRACTIONATOR REIFEN – Die ultimativen Langstrecken Reifen!
Soviel die Werbung, aber was ist mein Eindruck nach etwas mehr als 1000 km?
Inhalt
Der Motoz Tractionator GPS auf trockener Strasse
Um ausgiebig auf Schotter zu fahren, dazu fehlen mir einfach die Möglichkeiten. Daher war ein grossteil der ersten 1000 km mit dem Motoz Tractionator GPS auf der Strasse.
Nach einem vorsichtigen Start mit dem Reifen geht es inzwischen recht flott in Schräglage. Feedback beim Fahren ist gut, gerade wenn man bedenkt dass es ein “Adventure” Reifen ist.
Verschleiss ist beim Reifen so gut wie keiner zu erkennen. Zumal nicht wenn ich mit dem Profiltiefenmesser nachmesse.
Positiv überrascht bin auch ich von seinem Verhalten auf Bitumenflicken. Die nimmt der Reifen als ob sie nicht da währen. Bisher hat der Reifen kein einzies mal auch nur ein kleiner Rutscher angezeigt.
Die vom Hersteller angegebene 50% Strasse / 50% Schotter verdient der Reifen.
Erfahrungen auf Schotterstrassen
Der Hinterreifen lässt sich in beide Drehrichtungen montieren. Die eine Richtung soll für besseren Vorschub im Gelände dienen, die andere Richtung für weicheres Kippen in Kurvenlage auf der Strasse sorgen.
Ich hab den Reifen für den Strassenbetrieb aufgezogen. Und doch sind inzwischen einige Kilometer auf Schotterstrassen gefahren worden. Der Reifen fühlt sich auf Schotter sichtlich Zuhause.
Speziell hat mir das verhalten bei tiefem Schotter gefallen. Einige Abschnitte meiner Touren haben mich auch in wenig befahrende Strecken geführt und da war auch eine lange Baustelle dazwischen. Der unverdichtete Untergrund der gerade abgeladen wurde, war die perfekte Unterlage für den Reifentest.
Dabei gab es nichts zu bemängeln. Der Reifen hat für ordentlich Vorschub gesorgt.
Und bei Nässe?
Viele Möglichkeiten gab es bisher nicht den Reifen bei Nässe zu fahren. Das was einer Regenfahrt noch am nächsten kommt war ein Platzregen durch den ich gefahren bin. Das war ein kurzer aber sehr starker Regen bei dem viel Wasser auf der Strasse lag.
Da habe ich den Eindruck bekommen, dass der Reifen dieses Wetter weniger gern hat.
Das war aber nur eine kurze Strecke. Ich denke, bis ich die nächsten Reifen aufziehe gibt es noch weitere nasse Fahrten bei dem ich einen besseren Eindruck vom Reifen bekomme.
Schwächen vom Motoz Tractionator GPS
Es gibt auch einige Punkte die mir nach den ersten 1000 km nicht gefallen.
Als erstes fällt einem die Lautstärke auf, die beim fahren entsteht. Er dürfte nach meiner Meinung etwas lauter sein, als vergleichbare Reifen.
Als nächstes fällt einem die Härte des Reifens auf. Je nach Geschwindigkeit bekommt man den Eindruck man spürt jeden einzelnen Profilblock über den man rollt. Bei meiner GS merkt man das ganz speziell bei ca. 50km/h.
War das Feedback am Anfang noch recht startk, so hat sich das aber inzwischen immer weiter gelegt. Das sollte sich also mit der Zeit herausfahren.
erstes Fazit zum Motoz Tractionator GPS
Zum aktuellen Stand habe ich einen sehr positiven Eindruck vom Motoz Tractionator GPS gewonnen. Bei trockener Strasse hat man einen guten Reifen der einem eine flotte Fahrt zulässt. Auf Schotterpisten und leichtem Gelände kommt man gut voran.
Bei Nässe fehlt mir noch die Erfahrung um mir eine Meinung zu bilden.
Jetzt bin ich gespannt darauf wie lange der Reifen hält. Nach dem ersten Eindruck nach könnte der Motoz Tractionator GPS ein Langläufer sein.
Wer nun neugierig wurde und den Reifen selber auf seinem Motorrad fahren möchte. Es gibt noch nicht viele Händler welche den Reifen im Angebot haben. In der Schweiz gibt es den Reifen bei MMD Adventures.
Marco
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Speedindex ist »T«, richtig?
Hallo Marco, hast du mittlerweile mehr Erfahrungen bei Nässe sammeln können? Und wenn ja, welche? Vielen Dank und Gruß aus dem Westerwald
Mattes
Hallo Matthias
Ich habe gehofft doch noch einige KM mehr auf dem Motorrad gegen Ende 2020 fahren zu können. Leider habe ich bisher nicht viele Erfahrungen bei nässe sammeln können.
Die Motorräder stehen jetzt ersteinmal in der Garage und warten bis der Schneeberg vor der Türe wegschmilzt oder ich ihn wegschaufle
Hallo Marco,
danke für Deine Antwort! Vielleicht kannst Du ja mal über das Fahrverhalten bei Nässe vor allem in Kurven berichten, wenn Du mal wieder ausreichend Zeit dazu hast.
Ich habe derzeit den Motoz Tractionator Adventure auf meiner 1250er ADV drauf und muss sagen, dass der Hinterreifen die nassen Straßen bei Kälte nicht wirklich mag. Der Vorderreifen ist dagegen bei Nässe spurtreu und gibt eine sichere Rückmeldung.
Habe jetzt schon 5.500 km mit den Reifen abgespult und auf der Hinterhand sind noch 7,5 mm Restprofiltiefe vorhanden. Somit sollte der Reifen knapp an die 10.000 km Reichweite kommen……….und das finde ich schon absolut ordentlich. Dafür kann man auch die Abstriche beim Nässeverhalten hinnehmen, denn im Trockenen hat er ne gute Rückmeldung und im Matsch und Schotter ordentlich Vortrieb.
Gruß in die Schweiz
Matthias
Achso, hatte ich gerade eben noch vergessen……….
Zum Vergleich haben Bridgestone Battlax AX 41, TKC 80, TKC 70 Rocks und Karoo 3 lediglich zwischen 3.500 und max. 4.000 km bei mir gehalten
Hallo Marco,
ich stehe nun ebenfalls an dem Punkt, an dem du vor 8 Monaten warst. Hatte bisher auch noch nix von Motoz gehört, bin aber, dank youtube, nur auf Infos aus warmen Gefilden der USA und Australien gestoßen, die mir in unseren Breitengraden nicht so recht weiterhelfen. Kannst du schon wieder was sagen über die Eigenschaften in Kälte und/oder Nässe?
Gruß aus Niedersachsen, bleib gesund
Hallo Ralph
Der Reifen ist noch in Benutzung, diesen Winter bin ich doch weniger oft auf das Motorrad gekommen als ich es gerne gehabt hätte.
Und doch gab es einige Fahrten im Bereich von +4 bis +6 Grad wobei auch etwas Regen dabei war.
Wenn ich die Eigenschaften bei Kälte und Nässe vergleiche, dann ist er besser als ein Karoo 3 oder ein Mitas E07. Er könnte auch besser als mein oft gefahrener Heidenau K60 Scout sein, leider müsste man das direkt an einem Tag mit beiden Reifen bei gleichen Wetterbedingungen vergleichen.
Daher ist das mein persönlicher Eindruck und keine wissenschaftliche Analyse.