Der BMW CE 04 ist nicht der erste elektrische Roller, doch er war mein erster elektrischer Roller, den ich selbst gefahren bin. Den Roller habe ich als Ersatzfahrzeug erhalten als meine BMW R1250 GS Adventure zum Service war. Aber bevor ich mich auf den Roller schwingen konnte, musste ich noch etwas Rechnen und Planen.
Die Reichweite vom Roller wird von BMW mit 130 km angegeben, mein Händler hat die Reichweite nochmals etwas nach unten korrigiert. Mit ihrem Fahrzeug seien 100 km sicher kein Problem, alles darüber müsste man schauen.
Von meinem Arbeitsort bis zum Händler sind es auf der schnellsten Route 110 km über die Autobahn. Das würde der Roller wohl nicht schaffen und dann kurz vor dem Ziel auf der Autobahn mit leerem Akku wollte ich auch nicht liegen bleiben.
Die kürzeste Strecke sind dann mit knapp 70 km sicher für den Akku machbar, dauert aber auch einiges länger. Was ich sicher machen musste, ist den Roller bei der Arbeit an den Strom zu hängen, damit ich mit vollem Akku losfahren konnte.
Inhalt
Elektroroller für den urbanen Bereich
Der BMW Roller ist für den Stadtgebrauch konzipiert. Als GS Fahrer sieht, man da sicher nicht alles so wie es die Entwickler eigentlich vorgesehen hatten.
Nach einer kurzen Erklärung wie der Elektroroller funktioniert, wie er aufgeladen wird und worauf ich sonst noch zu achten habe fahre ich beim Händler los. Die ersten Meter sind noch etwas unsicher und ich muss den elektrischen Antrieb erst kennenlernen. Aber schnell gewöhne ich mich an den Roller und einige Lichtsignale und Kreisel später drehte ich schon beherzter am Gasgriff und schwimme im Verkehr der Stadt mit.
Leichter Regen setzt ein und für eine ausgiebige Erkundungsfahrt habe ich keine Regenkleidung dabei. So fahre ich auf schnellstem Weg nach Hause.
Bevor ich den Roller aber für die Nacht in die Garage zum Aufladen stelle, muss ich noch kurz einkaufen gehen. Solange der Roller doch ist, er lässt sich erstaunlich agil nutzen. Vor allem, der sehr tiefe Schwerpunkt macht gerade das langsame Fahren mit dem Roller zu einem Vergnügen.
Beim Einparken in der Garage dann die nächste nützliche Funktion testen können. Der Roller besitzt einen Rückwärtsgang. Knopf für die Rückwärtsfahrt gedrückt halten und über den Gasgriff ganz normal die Geschwindigkeit regeln. Schon steht der Roller in seiner Parkposition für die Nacht. Noch kurz das Ladekabel ausgepackt und der Roller wird für die nächste Fahrt aufgeladen.
Am zweiten Tag hatte ich dann etwas mehr Zeit, den Roller zu fahren. Am Morgen fuhr ich mit dem Roller meinen täglichen Arbeitwegs. Das ist inzwischen meine beliebteste Teststrecke, um Motorräder miteinander vergleichen zu können. Die Strecke bietet von Stadtverkehr, Autobahn (max. 100 km/h) bis hin zur Landstrasse alle möglichen Umgebungen, mit denen man sonst so unterwegs ist.
Akku und Stromverbrauch
Beim Arbeitsplatz angekommen, kommt der Roller erst einmal in die Garage und dort an die Steckdose. Für die Strecke von 35 km hat er 40 % der Akkuladung verbraucht. Ich bin gespannt, wie es am Nachmittag dann aussieht, wenn ich die doppelte Strecke bis zum Händler fahren muss. Wenn der Verbrauch gleich bleibt, dann würde ich mit 20 % Restladung beim Händler ankommen.
Erfahrungen ausserhalb der Stadt
Zurück zum Händler geht es auf direktem Weg, einmal quer durch das Appenzellerland. Die Strecke ist kürzer als über die Autobahn, dafür brauche ich aber einiges länger.
Die Route ist abwechslungsreich, mit kurvenreichen Abschnitten, kleineren Pässen, Ortsdurchfahrten oder dann auch mal mit Geraden auf denen man auch einfach mal dahinfahren kann.
Bei den engen Kurven über die Wasserfluh macht sich das kleine Frontrad schon bemerkbar. Ein 15″ Rad ist dann doch kein Vergleich zu einem 19″ oder 21″ Rad von einem Motorrad. Da muss man als Fahrer dann schon etwas mehr für die Kurve machen als man es sonst gewohnt ist.
Bei allem anderen ist man gut mit dabei, ob nun bei einem kleinen Sprint zum Überholen eines langsameren Fahrzeugs oder wenn es einfach darum geht gemütlich auf der Landstrasse zu fahren.
Meine Meinung zum BMW CE 04
Nachdem ich nun 2 Tage mit dem Roller fahren konnte, habe ich einen kleinen Eindruck gewinnen können. Zunächst hat der Roller für einiges an Gesprächsstoff bei meinen Arbeitskollegen gesorgt. Bereits zur 9 Uhr Pause haben gefühlt alle Mitarbeiter mitbekommen, dass ein Elektroroller in der Firma geladen wird. Die Meinungen gingen dann auch recht extrem auseinander. Nicht so sehr beim Thema Elektrofahrzeug, dafür umso mehr beim optischen Aussehen vom Roller. Die Lager von gefällt mir und gefällt mir nicht waren zum Teil recht weit auseinander.
Mir persönlich hat der Roller doch gefallen, einzig die Sitzbank ist bei längeren Fahrten dann mit der Zeit doch etwas unbequem.
Zur Motorleistung gibt es nichts zu bemängeln. Sowohl beim flotten Ampelstart als auch im weiteren Verkehr ist man mit dem Roller gut unterwegs.
Auf den ersten Blick sieht die Verkleidung nicht wirklich nach einem grossen Schutz vor Regen aus, doch meine Heimfahrt hat gezeigt, dass die doch besser als erwartet ist.
Würde ich mir so einen Roller kaufen?
Für den täglichen Weg zwischen Arbeit und Zuhause ist der Roller sicher interessant. Die Reichweite der Akkuladung reicht für einen Tag, inklusive allfällige Abstecher zum Einkaufen.
Wer nur mal eben zum Kaffee oder ins Strandbad fahren möchte, kommt damit klar. Eine ausgiebige Ausfahrt wird kaum möglich sein.
Ein viertes Motorrad wird es aber in meiner Garage aktuell nicht geben.
Marco
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