Es soll auf Besuch in den Norden von Deutschland gehen. Schon vor einem Jahr war ich hier, damals hat die Zeit aber für eine gemeinsame Tour mit Andreas nicht gereicht. Die letzte gemeinsame Tour liegt schon einige Jahre zurück. Dieses Mal soll es zumindest für gemeinsame Tages-Touren reichen. Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat, mit einem Lokalen Tourguide etwas im Norden von Deutschland herumzufahren, dann muss man das ausnutzen.
Inhalt
Anfahrt mit Unterbrüchen
Wer mit dem Motorrad verreist, der lernt schnell, dass die Tour nicht immer so ablaufen muss, wie man es sich zuerst zurechtlegt. Das Wetter ist nicht sehr toll, und schon beim Abfahren Zuhause habe ich Verspätung. Eigentlich wollte ich Deutschland in 2 Tagen durchqueren und so schnell wie möglich nach Norden kommen. Doch bereits nach etwas mehr als 200 km entscheide ich mich, früher eine Unterkunft zu suchen, als ich eigentlich geplant habe. Gerne greife ich beim Suchen nach einer Übernachtungsmöglichkeit auf den Dienst von Booking zurück. Meistens finde ich so eine interessante Unterkunft und oft buche ich das Zimmer dann direkt über die Hotelwebseite.



KZ Buchenwald
Der Stopp im KZ Buchenwald war spontan. In der Nähe von Erfurt ist mir in den Sinn gekommen, dass ich in der Region bin, in der das KZ sein müsste. Eine kurze Suche auf dem Navi und die Route ist angepasst.


Ich komme von Norden her, über den kleinen Ort Hottelstedt, und fahre den Hügel hoch. Erst durch den Wald und plötzlich stehe ich auf dem Parkplatz, der sich links und rechts der Strasse ausbreitet.
Nach einer kurzen Tour zum Lagertor gehe ich zurück zum Motorrad und folge der Strasse noch etwas weiter südlich, um zum Mahnmal zu kommen. Eindrucksvoller Ort, auch wenn ich mir das nicht ganz vorstellen kann, was hier geschehen ist.
Schloss Hohenerxleben
Bei den Unterkünften hat mich am meisten dieses Schloss begeistert. In meinen Vorstellungen erwartete ich ein imposantes Gebäude, welches auf einem Hügel thront und weit über das Land schon zu sehen ist. Das ist allerdings meine romantisierte und in der Regel für die Schweiz zutreffende Vorstellung.
In der Schweiz sind die Burgen (keine Schlösser) meistens als militärische Gebäude konzipiert und brauchten daher einen gewissen Schutz durch natürliche Gegebenheiten. Wer die Schweizer Geschichte kennt, weiss auch, dass heute nicht mehr viele dieser Gebäude stehen, tief in der Geschichte ist die Ablehnung gegen fremde Richter. Und so wurde so manche Burg oder Schloss dem Erdboden gleich gemacht.
Für mich umso interessanter solche Orte zu besuchen.



Sand im Norden
Mit Bergen kann der Norden von Deutschland ja nicht wirklich aufwarten. Viel eher sind hier sandige Wege anzutreffen. Schon auf der letzten Norwegen Tour habe ich mich bei einem sandigen Weg ziemlich auf die Fresse gelegt. Die Begeisterung für Sand ist dadurch nicht unbedingt gewachsen.
Aber mit einem fähigen Tourguide aus der Region gibt es eine schöne Motorradtour über die Region um Greifswald bis hoch auf die Insel Rügen.
Auf Rügen schleichen wir uns dann auch an den Sandstrand. Dass es auf dem Weg eine runde Tafel hatte, halte ich heute noch für ein Gerücht, beim Rückweg ist auf jeden Fall keine Tafel zu sehen.




Heimreise
Auf ähnlichem Weg wie hoch geht es auch wieder nach Hause. Ich habe Zeit und bin nicht in Eile, so habe ich mir auch noch einige Highlights auf den Rückweg gelegt. Einen ersten Stopp lege ich bereits in Berlin ein.
BMW Motorrad Welt in Berlin
Die Eröffnung dieses Ortes habe ich vergangenes Jahr um einen Tag verpasst. Jetzt habe ich genügend Zeit und lege einen Zwischenstopp ein. Ich habe mich vorgängig nicht gross über den Ort informiert, einzig bei Google Maps wollte ich mich etwas über den Standort informieren. Da hat sich allerdings nicht viel ergeben, da das Bildmaterial älter als die Location selbst ist. Also habe ich mich auf das Navi verlassen und die Adresse eingegeben.
Vor Ort ist dann der Hinweis zur Location nur schwer zu übersehen.
Was erwartet einen da? In erster Linie wohl eine Event-Location, die je nach Zweck umgestaltet werden kann. Neben einem Café gibt es viel Ausstellungsfläche, bei der man aktuell einige Motorräder zu sehen bekommt. Am spannendsten sind dabei wohl die 3 Motorräder aus dem Mad Max Film. Aber auch die Ecken mit den beiden Elektro-Motorrädern interessieren mich.
Für die Souvenir-Jäger gibt es dann noch einen kleinen Shop, der die gängige Motorrad-Kollektion, aber auch einige Souvenirs zum BMW-Werk Berlin verkauft.








Zoo Leipzig
Der Zoo stand schon einige Zeit auf meiner To-do-Liste. Zugegeben, ich schaue die Zoo-Doku-Soap Elefant, Tiger und Co schon seit langer Zeit und habe daher bereits vieles vom Zoo gesehen, aber eben nur im TV. Es ist doch etwas ganz anders, wenn man etwas auch einmal direkt vor Ort zu sehen bekommt.
Und ich muss gestehen, die TV-Crew versteht ihr Handwerk, ich hatte einen ganz anderen Eindruck vom Zoo, den ich im TV gesehen habe, als das, was sich mir jetzt vor Ort zeigt. So sieht man im TV immer nur den einen Blickwinkel auf das Tiergehege und nie, was es dahinter noch alles zu sehen gibt. Zudem bin ich überrascht über den geschickten Aufbau des Besucherweges. Ich habe den Zoo um 10 Uhr betreten und bin nach über 6 Stunden wieder aus dem Zoo hinaus gekommen. Gerade das Gondwanaland hat mich sehr überrascht. Die Halle ist zwar gross, ich hätte aber nie geglaubt, dass sich darin so viele Besucher aufhalten können und man sich dabei kaum zu sehen bekommt, wenn man auf dem Besucherpfad durch die Halle läuft.






Rückblick zur Tour
2 Wochen sind wie im Flug vergangen, es war eine sehr anstrengende Tour. Fast täglich mit Regen und Temperaturen meistens im Bereich von 12 Grad haben sowohl mir als Fahrer, als auch meiner Ausrüstung einiges abverlangt.
Kleidung
Das Kleidersetup für diese Tour war ok, die Regenkleidung hat dicht gehalten, die wärmende Unterwäsche hat ihren Job erledigt. Von der Seite gibt es keine Klagen. Leider hat es unterwegs bei 2 Reissverschlüssen Probleme gegeben. Nichts Gravierendes und ich konnte beides mit einfachen Reparaturen zumindest temporär reparieren.
Technik (Drohne, Action-Cam, Fotografie & Navigation)
Was etwas Schade war, die Drohne kam weniger oft zum Einsatz, als ich sie gerne geflogen hätte. Oft war das Wetter ein Hindernis für den Start. Bei Regen könnte die Drohne zwar fliegen, sofern ich dem Hersteller traue, aber da will ich die Drohne nicht riskieren. Und bei zwei Flügen war der Wind so stark, dass ich die Drohne kurz nach dem Start wieder gelandet habe.
Die beiden 360 Gradkameras waren beide im Einsatz und ich habe einige Aufnahmen von Unterwegs aufnehmen können. Da gibt es nichts zu beklagen.
Die Fotos von der Tour habe ich durchwegs mit dem Smartphone aufgenommen. Die Zeiten sind definitiv vorbei, als man noch zusätzliche Kameratechnik eingepackt hat.
Es gibt zwar vereinzelt durchaus Situationen, bei denen ich gerne auf die Fähigkeiten einer professionelleren Kamera zurückgegriffen hätte. Aber als Erinnerungsbilder reicht das Ergebnis aus der Smartphone-Kamera.
Es ist bisher nicht so lange her, als der letzte BMW Navigator VI seinen Geist aufgegeben hat. Das war nun die erste Tour mit dem BMW Connected Ride Navigator. Alles in allem kann ich sagen, das Gerät hat seine Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erfüllt.
Ich finde es bequem, auf dem Smartphone einige Favoriten zu speichern und eine Route zu planen, welche dann online auf das Gerät übertragen wird.
Einziger Kritikpunkt bisher, was mich wirklich nervt, ist das mangelnde Verhalten, wenn man das Motorrad ausschaltet. Das Gerät selbst schaltet sich nämlich nicht aus. Verbleibt das Navigationsgerät in der Halterung, hat man keine Möglichkeit, an den Ausschalter heranzukommen. So muss man es jedes Mal aus der Halterung nehmen und selbst noch einmal ausschalten.

Unterkünfte
Ich hatte auf der Tour durchwegs Glück mit den Unterkünften, die ich mehr oder weniger alle spontan und kurzfristig gebucht habe. Auf alle möchte ich nicht einzeln eingehen. Ich habe mich aber entschlossen, die Unterkünfte, die mir in der Vergangenheit gut gefallen haben, auf meiner Weltkarte zu markieren. Dort sind jetzt einige Grüne Punkte dazu gekommen.
Das Aua zum Abschluss
Dass ich am letzten Tag auf der Tour noch einen Unfall(er) habe, das musste nun doch nicht sein. Das Motorrad habe ich eben aus der Garage vom Hotel gerollt und es auf dem etwas abschüssigen und auch nassen Vorplatz abgestellt.
Als ich mich fertig angezogen habe, sitze ich auf meinem Motorrad und will es vom Seitenständer hochstemmen. Eigentlich eine Bewegung, die ich sicher schon mehrere 1000-mal gemacht habe. Doch jetzt rutsche ich mit meinem linken Fuss weg und reisse auf dem schrägen Untergrund auch gleich das Motorrad um. Etwas benommen und überrascht, rapple ich mich auf. Einige Bauarbeiter, die gerade beim Hotel arbeiten, haben Missgeschick beobachtet und helfen mir kurzerhand beim Aufstellen des Motorrads. Der Helm hat meinen Kopf vor schlimmeren Schrammen bewahrt, ich werde ihn aber aus Vorsicht doch durch einen Neuen ersetzen.
Sonst bin ich mit ein paar Schrammen und einem ordentlichen Knick im Ego gut davongekommen. Das Motorrad hat die ganze Aktion ohne Schrammen überstanden.
Die Heimfahrt verlief dann ereignislos. Man kennt die eigene Heimat und ich habe die Strecke auf der Autobahn abgekürzt.
Marco
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Wer bin ich ?

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Das sind ein schöner Beitrag. Auch toll, der Abschnitt über die Kleidung. Es ist ein oft unterschätzter Punkt. Da wird vor dem nächsten Trip gleich noch wärmende Unterwäsche online bestellt. Wer will schon frieren bei seinem Ausflug.