Tag 4, Entspannen auf der Rennstrecke
Nachdem ich gestern erst spät am Abend wieder zurück gekommen bin, soll der heutige Tag etwas ruhiger werden. Heute ist der letzte Fahrtag auf der Rennstrecke und es steht das 2 Stunden Rennen an. Ich entschliesse mich, zu bleiben und meinem Kollegen zu helfen.
Die Stimmung auf der Rennstrecke muss man mal erlebt haben. Nicht nur als Zuschauer, auch wenn man bei den Teams im Fahrerlager mit dabei ist. Da wird an der Feinabstimmung des Motorrades geschraubt, über Vor- und Nachteil eines Reifen diskutiert und auch der eine oder andere Tipp für die Linienwahl wird ausgetauscht.
Tag 5, Tschüss Kroatien
Es ist Zeit um nach Hause zu fahren. Unterwegs habe ich mir noch einige Strecken notiert die ich befahren will und das braucht auch seine Zeit. Unter anderem will ich die Sedlo Solarji (slowenische Grenzkammstrasse), Klanska Škrbina (Mangartstrasse), Sella Nevea und wenn alles klappt, den Passo Polentin befahren.
Über die Autobahn umfahre ich Rijeka und fahre der Slowenischen Grenze entgegen. Bei Pasjak überquere die Grenze nach Slowenien. Ab hier einfach weiter der Nase nach, immer nach Nord Osten. In Kozina folge ich der A1 nach Norden und biege dann irgendwann wieder nach Osten ab. Dabei lasse ich mich von meinem Navi leiten. Es führt mich über kleinste Strassen und Feldwege auf direktem Weg nach Nova Gorica. In Kanal suche ich den Weg zu meinem Ausgangspunkt zur Kammstrasse. Leider scheint mein Navi hier einen Weg zu kennen, der sich in Realität als schmaler Trampelpfad durch den Wald erweist. Nach einer Wende auf dem Seitenständer fahre ich zurück und suche mir nach Strassenkarte einen besseren Weg.
Am Startpunkt angekommen geniesse ich erst einmal den herrlichen Ausblick nach Italien, so viel Grün gibt es hier zu bestaunen. Die Strasse ist ein Traum, am Anfang immer im Wald, schön kühl schlängelt sich die Strasse dem Berg entlang. Später wird das Gelände etwas offener und der Teer wird durch frisch ausgebreiteten Schotter abgelöst. Ich bin überrascht was hier so als Schotter ausbringt. Die Steine sind scharfkantig und zum Teil gross wie Fäuste. Irgendwann ist dann auch die schönste Strecke zu Ende und ich bin wieder unten im Tal.
Das nächste Ziel ist der Predilpass oder besser gesagt, die Mangartstrasse. Leider steht an der Kreuzung ein grosses Fahrverbot. Wie bereits letztes Jahr ist die Strecke gesperrt. Ich verzichte auf die Befahrung und fahre hinüber nach Italien.
Letztes Jahr wollte ich schon über den Passo Polentin. Doch damals blieb ich mehr oder weniger im Schnee stecken. Dieses Jahr sieht es besser aus. Kein unverständliches Schild, Strasse ist sauber und zahlreiche Radfahrer kommen mir schon entgegen. Es sieht aus als ob zumindest der Passo del Cason di Lanza offen ist. Ich erreiche den Einstiegspunkt zum Passo Polentin und freue ich schon darüber hierher gefunden zu haben. Ich frage mich ob der Pass offen ist. In dem Augenblick kommt aus der anderen Richtung ein Jeep mit italienischen Kennzeichen. Er biegt auf die Strecke zum Pass ab und verschwindet hinter der ersten Kurve.
Ich fahre hinter ihm her. Die Strecke ist meistens Betoniert mit Steineinsätzen. Zudem immer wieder Abwasserrinnen die das Wasser von der Strasse leiten sollen. Dank dem Jeep muss ich mich nicht selber um die ideale Linie kümmern. Mal fährt er rechts, mal links, immer da wo es am wenigsten Uneben ist. Irgendwann erreiche ich einen Pausenplatz. Ich lege eine Pause ein und will etwas ausspannen bevor ich die Strecke weiter fahre. Ich entscheide heute in Österreich eine Unterkunft zu suchen und nicht bereits wieder zurück nach Italien zu fahren.
Irgendwann kommt der Jeep an mir vorbei. Leider verstehe ich kein Wort von dem was mir der nette Herr sagen will. Es tönt irgendwie nach Italienisch, doch irgend ein Dialekt muss da noch dabei sein. Mit Händen und Füssen können wir uns dann doch noch verständigen, er will mir die weitere Route zeigen, ich erkläre, dass ich hier noch etwas Pause machen will und erst später weiter fahre. Er warnt mich dann, dass im Wald Bäume gefällt werden. Ich soll aufpassen.
Straniger Alm
Auf der weiteren Strecke gibt es dann keine betonierten Abschnitte mehr, dafür schlittere ich durch Schlammlöcher und mehr als einmal liege ich fast auf der Seite. Irgendwann erreiche ich die, für diese Strecke berühmte, Straniger Alm. Leider ist hier noch niemand. So fahre ich weiter hinunter nach Österreich.
Irgendwann höre ich dann das knacken von Holz. Hier sind also die Waldarbeiter gerade zugange. Nach einer Kurve sehe ich den Jeep und oben im Hang steht der Italiener der gerade einen frisch gefällten Baum entlastet. Ich winke beim vorbeifahren.
Die Nordrampe ist einfacher zu fahren. Die Strecke ist weniger steil, alles aus frischem Schotter und auch recht übersichtlich.
Ich versuche mein Glück in der Pension Alpenrose. Ich hatte Glück, habe sogar das gleiche Zimmer bekommen wie schon vor einem Jahr. Nachtessen gibt es auf der anderen Strassenseite im Hotel. Die Straniger Alm muss ich unbedingt nochmals besuchen wenn jemand da ist. Mal schauen wann es sich einrichten lässt.
Marco
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