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Norwegen 2023, Teil 3
Touren

Norwegen 2023, Teil 3 

31.5.2023, Mittwoch

Die Nacht war stürmisch, die nahen Bäume hörte man immer wieder mal knacken oder die Äste aneinander schlagen. Auch die Hütte wurde ein paar mal durchgeschüttelt, doch wir überstanden die Nacht und der Morgen war weniger windig als noch in der Nacht.

Vom Campingplatzbetreiber erhalten wir noch Tipps für die weitere Route. Wir wollten eigentlich auf die FV 17 fahren, doch er empfiehlt uns eine Route, die der Küste entlang führt.
Den Tipp nehmen wir gerne an. Bis Namsos geht es aber erst einmal über die FV17.
In Namsos wird noch einmal getankt und dann verlassen wir die FV17 für heute und folgen der vorgeschlagenen Route näher an der Küste. Wir werden für den “kleinen” Umweg den ganzen Tag brauchen.
In Vennesund checken wir, gleich am Fähranleger, in einem Campingplatz ein, morgen sollen wir wieder auf die FV17 treffen.

auf der Fähre

1.6.2023, Donnerstag

Heute: FV17 und dabei die Landschaft geniessen. Dabei ist sich das Wetter wohl nicht sicher, was es uns bieten soll. Es schwankt zwischen Regen, leichtem Regen oder kein Regen.
Die Abfahrtszeit der nächsten Fähre haben wir im Blick und es sollte eigentlich auch klappen. Doch kurz vor dem Fähranleger macht uns eine Baustelle ein Strich durch die Planung. Wir sehen noch das letzte Fahrzeug hinter einer Kurve verschwinden, als uns der Mitarbeiter vom Verkehrsdienst anhält. Nach 15 Minuten steht auch fest, die geplante Fähre schaffen wir nicht mehr. Mit dem ledebil fahren wir im Schneckentempo durch die Baustelle.
Am Fähranleger in Horn schauen wir, wie es weitergeht. Die folgende Strecke der FV17 ist nur ein kleines Stück, das aber nur mit der Fähre zu erreichen ist. Eine Landverbindung gibt es nicht.
Schnell wird klar, die Fähren sind nicht aufeinander abgestimmt. Zwischen Ankunft der Fähre aus Horn und der Abfahrtszeit in Forvik zu wenig Zeit, als dass man die Strecke dazwischen schaffen kann. Der Fähranleger von Forvik wurde grundlegend umgebaut, seit meinem letzten Besuch hier vor 9 Jahren. Die Fähren legen nun im Süden vom Hafenbecken an. Der Shop steht am Ende vom Forvikveien, der nördlich vom Hafen endet. Es wäre ein kurzer Fussmarsch, aber wir bleiben lieber im trockenen Wartehäuschen.
Bisher haben wir mehr Zeit mit Warten auf eine Fähre und Fahren auf einer Fähre verbracht, als dass wir mit den Motorrädern gefahren sind. Wir wollen dann doch noch etwas Strecke machen und folgen der FV17 weiter.
Mit der dritten Fähre erreichen wir Nesna und beschliessen im örtlichen Campingplatz die Nacht zu verbringen. In der Gemeinschaftsküche lernen wir einen Fahrradfahrer aus Deutschland kennen. Er ist pensioniert und macht jetzt längere Touren mit dem Fahrrad. Wir sind beeindruckt von seiner Tour und wünschen ihm noch viel Erfolg.

2.6.2023, Freitag

Heute wollen wir Bodo erreichen. Als wir beim Campingplatz aufbrechen ist das Wetter nicht wirklich super, es regnet zwar nicht, aber es ist kühl und vereinzelt bekommen wir doch einige Tropfen ab.
Die beiden Fähren haben wir heute aber perfekt im Griff. Ohne lange Wartezeiten können wir jeweils auf die Fähre auffahren.
Ich hänge schon etwas schlapp auf dem Motorrad, als Matthias in Ørnes an die Best Tankstelle fährt. Endlich eine Tankstelle an der wir die Kaffeebecher auffüllen können. Zum Kaffee zieht der Geruch von frisch gebratenen Hamburgern in die Nase. Kurzentschlossen entschliessen wir, hier auch gleich eine Mittagspause einzulegen. Beim Bestellen der Burger komme ich mit dem Personal ins Gespräch. Das Übliche, woher und wohin ist schnell abgewickelt und so kommen die interessanteren Fragen. Was für BMWs wir fahren, der Verkäufer fährt auch Motorrad und träumt davon, irgendwann auch mal eine grosse BMW zu besitzen.

Gestärkt nehmen wir den Nachmittag unter die Räder und fahren weiter in Richtung Bodo. Kurz vor Bodo halten wir an und suchen eine Schlafstelle für die Nacht. Morgen soll es mit der Fähre auf die Lofoten gehen, zudem möchten wir uns auch die Stadt etwas anschauen. Da sollte die Unterkunft möglichst nahe der Stadt liegen. Einen Campingplatz konnten wir nicht finden, so suchen wir andere Unterkünfte. Nach einigem Hin und Her kam Matthias mit dem Zefyr Hotel.
Soweit ich es verstanden habe, gehört das Hotel zum Spital Bodo, kann aber auch von Touristen gebucht werden. Die Zimmer sehen dem entsprechen auch wie in einem Spital aus.
Für die Durchreise in Ordnung und unser grosser Pluspunkt, das Hotel hat einen eigenen Parkplatz, was es in Bodo nicht bei allen Hotels gibt.
Abendessen gibt es dann in einem Sishi Restaurant ( Tiger Sushi Bar ). Aus irgendeinem Grund haben wir einen Tisch online reserviert. Als wir etwas zu früh ankommen, sehen wir auch, dass das gesamte Restaurant voll besetzt ist.

3.6.2023, Samstag

Der heutige Tag wird einige Überraschungen für uns bereithalten.
Bevor wir zum Hafen fahren, legen wir noch einen Stopp beim örtlichen Motorradhändler Arctic Moto ein. Die Lösung mit Einweghandschuhen mag zwar in meiner Heimat gut funktionieren, aber ich muss mich dem Wetter in Norwegen geschlagen geben und brauche Handschuhe die für das Wetter gemacht wurden. Nach der ausführlichen Beratung verlasse ich den Shop mit dem Handschuh Lillmon von Lindstrands.

Der Fähranlieger ist nicht weit weg und als wir ankommen stehen in den ersten beiden Wartelinien schon sehr viele Wohnwagen. Wir halten uns an den Tipp, mit dem Motorrad nach Vorn zu fahren und parken unsere Motorräder in einer leeren Linie. Es dauert auch nicht lange und schon sind wir nicht mehr die einzigen Motorräder, die auf die Fähre warten.
Beim Warten lernen wir habeygonzo und ralpontheroad kennen. Das Nordkapp steht bei allen auf dem Plan, aber jeder will es auf einem anderen Weg erreichen. Dass wir die beiden aber doch noch einige male sehen werden, das wissen wir zu dem Zeitpunkt nicht.

Auf der Infotafel stehen die Abfahrtszeiten. Wir sind früh genügend hier, um die Fähre kurz nach 14 Uhr zu schaffen. Dass vor der Abfahrtszeit mit “ca.” versehen ist, stört erst einmal keinen. Kann ja durchaus sein, dass sie die Abfahrtszeit nicht genau eingehalten werden kann und die Uhrzeit daher mit “circa” angegeben wird.
Erst als die Abfahrtszeit verstrichen ist und weit und breit keine Fähre zu sehen ist, fällt der Groschen. “Ca.” steht nicht für circa, sondern für “canceled”.

2 Stunden später kommt die Fähre an. Die Motorräder dürfen als Erstes auf das Schiff und wir werden angewiesen, die Motorräder gut festzumachen. Die Überfahrt soll unruhig werden.
Zu 4 sitzen wir an einem Tisch und quatschen erst noch weiter über unsere Tourpläne.
Der Seegang wird heftiger und die Gespräche ebben ab. Die Blicke gehen raus auf den Horizont. Das Schaukeln vom Schiff lullt mich irgendwann ein und ich bin für eine Stunde weg.

Wieder mit sicherem Boden unter den Füssen kommt auch die Gesichtsfarbe der Mitreisenden zurück. Wir sind in Moskenes angekommen.
Von hier aus sind es nur einige Minuten bis nach Å i Lofoten. Nach dem Fotostopp beim Ortsschild suchen wir uns einen Campingplatz für die Nacht.

4.6.2023, Sonntag

Hat uns das Wetter gestern noch mit atemberaubendem Licht empfangen, so ist es damit heute bald vorbei. Das Wetter wird recht ungemütlich, als wir kreuz und quer über die Inselgruppe fahren.
Irgendwann hat uns das Wetter aber dann doch zermürbt und wir verziehen uns für die Nacht in ein Hotel.

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