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Kurztripp ins Tirol
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Kurztripp ins Tirol 

Wenn Reisegefährten schon in der Nähe sind, dann muss man da auch mal hin. Matthias, mit dem ich vor 3 Jahren die Reise nach Japan gemacht habe war in Österreich für ein paar Tage und ich habe mir es nicht nehmen lassen, ihn zu besuchen.

Da sich andere Termine immer wieder geändert haben und am Ende das Hotel auch nur noch für 2 Nächte ein Zimmer hatte, war es irgendwann so fix. Es ist der 9. September 2020 als ich aufbreche.

Anreisetag

Gefahrene Route: Furkapass – Hochtannbergpass – Hahntennjoch – Imst.

Eilig habe ich es nicht, bis nach Imst sind es etwas mehr als 2 Stunden, wenn ich die Autobahn meide und eine andere Route nehme, dauert es länger.
Mit der Anfahrt zum Furkapass über Rankweil habe ich immer meine Mühe daher überlasse ich die Wegfindung dem Navi und bin überrascht über die komische Route, die ich fahre. Durch Wohnquartiere geht es hoch, der Passstrasse entgegen.
Auf der Furkapass-Strasse ist für diesen Wochentag viel los, einige Motorradfahrer nutzen den schönen Tag für eine Ausfahrt. Bei einer Baustelle bei Laterns kommt der Tross ins Stocken. Die Baustellenampel zeigt zwar Grün, aber in der Baustelle drückt sich gerade ein Tieflader mit aufgeladenem Bagger durch. Einige Motorradfahrer versuchen ihr Glück und hoffen wohl sich am Lkw vorbeizudrücken. Doch noch bevor sie beim Lkw sind, werden sie von Bauarbeitern aufgehalten und zurück, aus der Baustelle, geschickt. Es ist schlicht kein Platz vorhanden.

In Warth folge ich der Lech und treffe das erste Mal auf die Fahrverbotsschilder für Motorräder. Die meisten Motorradfahrer sind in Richtung Arlbergpass abgebogen und die Strasse ist herrlich leer. Die Fahrt durch das Lechtal ist kurzweilig.
Erst bei der Zufahrt zum Hahntennjoch nimmt der Verkehr wieder zu. Das Fahrverbot für Motorräder mit einer Lautstärke über 95 dB(A) gilt noch immer. Was den Spass aber drückt, ist die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h. Mein Navi zeigt mir auf der ganzen Passstrasse 100 km/h an. Bis Imst ändert es sich leider nicht mehr.

In Imst muss ich mich erst einmal das Hotel finden. Das Navi will es nicht kennen, so hilft Maps.Me weiter. Die neue Halterung hilft einmal mehr und ich finde nach einer ersten Irritation auch den Weg zum Hotel. Imst ist zwar nicht sehr gross, doch das Hotel liegt ganz im Süden, also ganz auf der anderen Seite, als ich in den Ort gefahren bin.

Ein Tag on Tour

Gefahrene Route: Imst – Ötztaler Gletscherstrasse – Timmelsjoch – Stausee Vernagt – Reschenpass – Ried im Oberinntal – Pillerhöhe – Imst

Schon auf der Ötztaler Gletscherstrasse mussten wir einsehen, die geplante Route ist Makulatur. Wir haben am Vorabend die Route zusammen gestellt und wollten dieser auch folgen, doch die Zeit vergeht schneller als Matthias und ich gedacht haben.

Einige Fotos später sind wir wieder auf dem Weg ins Tal und fahren in Richtung Timmelsjoch. An der Mautstation noch eine kurze Pause. Hätten wir gewusst, was einige Wochen später an der Mautstation los ist, dann hätten wir wohl die Chance noch genutzt, das Museum zu besichtigen.

Wir bezahlen die Maut und fahren über den Pass. Es sind viele Motorräder und andere Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs. Einige mit mehr oder weniger guten fahrerischen Fähigkeiten, so erleben Matthias und ich auf der Strecke einige haarige oder gefährliche Situationen. Oft mit viel Glück gehen die Begegnungen ohne Unfall aus. Dass es aber nicht immer so ist, werden wir am Abend erfahren.

Nachdem wir im Passeiertal angekommen sind, erreichen wir bald Meran und stürzen uns in den Stadtverkehr. An Ampeln vorbeigeht es, auf die die Strasse die uns ins Vinschgau bringt. Nach der Umfahrung von Naturns müssen wir rechts abbiegen, um den Lago di Vernago zu erreichen.

Ich habe den See auf meiner Bucketlist schon seit einiger Zeit und endlich die Zeit den See einmal zu besuchen. Vom Kirchturm ist nichts zu sehen, sie soll wohl nur bei niedrigem Wasserstand heraus schauen. Und doch ist die Farbe des Wassers faszinierend.

Lago di Vernago

Leider schiebt sich gerade eine dicke Regenwolke über den Berg und es sieht nicht trocken aus für unsere weitere Route. Wir brechen wieder auf, um weiter in Richtung Reschenpass zu fahren.
Bei der Fahrt ins Tal erscheint in meinem Cockpit die Anzeige “LAMPF!”. Hat sich also tatsächlich die Frontlampe einmal wieder verabschiedet. Ich habe keine Ersatzbirne dabei, doch an der nächsten Tankstelle gibt es Nachschub. Ich kaufe mir 2 H7-Birnen und tausche die Defekte gleich vor Ort.

Matthias hat mich vorgewarnt, auf dem Reschenpass soll es eine Umleitung geben. Zwischen Nauders und der Kajetansbrücke ist die Strasse gesperrt. Wir nehmen also den Umweg über die Schweiz und stehen kurz vor dem Schweizer Zollgebäude im Stau. Die Strasse zwischen dem Zollgebäude und der Grenze zu Österreich wird hier einspurig wegen einer Baustelle. Ich hätte nichts dagegen mit der GS durch die Baustelle zu fahren, aber stellen wir uns mal entspannt in die Reihe und nutzen die Zeit zum quatschen.

In Ried haben wir noch ein Treffen geplant. Die Motorradgruppe von Matthias kenn Julia vom Blog Mädchenmotorrad. Ich habe sie 2017 an meinem ersten Reisetag kennengelernt, als ich Matthias aufgesammelt habe, um nach Japan zu fahren.
Die Kaffeepause dauert länger als eingeplant. Aber was erwartet man, wenn alle am Tisch sich lange nicht gesehen haben. Matthias und ich mussten nochmals von unserer Japanreise berichten und auch von den anderen Anwesenden gab es einige Lücken über die erzählt werden wollten.

Es wird Zeit, um zum Hotel zurückzufahren. Allerdings nehmen wir den Weg über die Pillerhöhe. Ich bin nicht oft in der Region, doch nach den ersten Kurven erkenne ich die Route. Hier bin ich vor einigen Jahren schon einmal durchgefahren.
Allerdings, mit Hunger im Magen und einem leckeren Abendessen als Aussicht sind unsere Augen mehr auf die Strasse gerichtet als auf die schöne Landschaft.

Am Abend dann die Schockmeldung. Ein Mitglied der Motorradgruppe, mit der Matthias in Imst ist, wurde von der Strasse abgedrängt. Dem Fahrer geht es gut, doch das Motorrad hat einiges abbekommen. Die Heimreise tritt das Motorrad nun auf dem Anhänger an.

Abreise

Heute habe ich alles andere als schöne Touren im Kopf. Vor eine Woche habe ich den Übergabetermin von meinem neuen Motorrad erhalten. Also heisst es für mich als Erstes direkt einmal in Imst auf die Autobahn in Richtung Arlberg. Die Maut für den Tunnel umfahre ich über den Pass. Danach gehts weiter auf der Autobahn bis Feldkirch wo ich auf die Schweizer Autobahn wechsle. Ich bin etwas später als geplant bei meinem Händler.

VTR Motorrad

Bevor ich mich nicht mehr halten kann, mache ich noch das Interview mit Dani. Danach geht es zur Motorradübergabe.

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2 Kommentare
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X_FISH

»Erstelldatum Digital = 2020/09/10« – ich hatte beim Erspäen des Beitrags die Hoffnung es sei quasi tagesaktuell und die Grenzsituation ist entspannt. Anscheinend leider nicht.

Trotzdem: Schöne Tour, macht mir wieder Lust zu fahren. Einen Teil der Runde fahre ich ja immer von daheim aus als Tagestour. Ach ja… Wenn es dann wieder einfach so klappen darf.

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