Heute stehen gleich zwei Schotterpisten auf dem Programm.
Doch zuerst müssen wir da ankommen. Die Strecke führt durch ein Tal, das kein Ende zu kennen scheint. Auf der Passhöhe dann der Abzweiger zur ersten Schotterpiste. Sie führt nach Norden in Richtung der ukrainischen Grenze. Hier oben sieht man dann auch noch zahlreiche Überbleibsel von Befestigungsanlagen. Die Strasse ist erst noch gut zu befahren wird aber dann zum Ende hin schwieriger.
Wir kommen an eine Baustelle. Schon fast am Ende der Strecke denken wir aber nicht ans Umdrehen. Das erste Hindernis sind Erdhaufen, die mitten auf der Strasse abgeladen wurden. Einzige Chance da durch zu kommen ist sich mit dem Motorrad zwischen Abhang und Erdhaufen vorbei zu drücken.
Wer jetzt weg rutscht, der fällt zwar nicht tief, die Bäume stehen hier dicht, doch das Motorrad da wieder hoch zu ziehen dürfte nicht leicht sein.
Als das erste Hindernis überwunden ist, kommt nach der nächsten Kurve gleich wieder ein Haufen. Doch jetzt nicht aus Erde. Hier wurden zwei grosse Ladungen scharfkantige Bruchsteine abgeladen. Aber auch dieses Hindernis wird überwunden.
Über Stock und Stein kommen wir dann wieder hinunter ins Tal.
Heute trifft es zudem Andreas. In seinem Hinterreifen steckt ein Nagel. In der nächsten Ortschaft halten wir bei einer LKW Werkstatt an. Wir suchen das Problem und kommen dabei mit dem jüngsten Sohn des Besitzers ins Gespräch. Er kann englisch und übersetzt für uns. Denn die Mechaniker sind neugierig geworden und wollen wissen, was die beiden Motorradfahrer hier wollen.
Das Loch wird dann kurzerhand von einem Mechaniker geflickt und das Motorrad ist wieder fit.
Wir machen Mittagspause bei einem Eis und starten dann zur nächsten Etappe. Diese Schotterpiste führt durch ein schmales Tal, welches sich Bach und Strasse teilen. Die Strecke unterscheidet sich sehr zur Strecke am Vormittag. Wir bleiben im Tal und der dunkle Wald begleitet uns auf der ganzen Strecke.
Als wir wieder auf die geteerte Strasse kommen, müssen wir uns für die Nacht eine Unterkunft suchen. Bis zum geplanten Tourende ist es noch ein gutes Stück zu fahren, doch eine plötzliche Regenschauer lässt uns bei der erstbesten Pension am Strassenrand anhalten. Wir bekommen das letzte noch freie Zimmer und müssen erst einmal unsere Kleider trocken legen.
Tourplanung mitten in der Nacht
Nach dem Nachtessen überlegen wir uns die weitere Tour. Weitere Schotterpisten stehen nicht auf unserer Route. Wir könnten über Slowenien nach Österreich fahren oder durch Ungarn. Wir überlegen uns verschiedene Routen und versuchen Online mehr über die Strecke heraus zu finden.
Leider ist das Internet hier so langsam, dass wir zum Laden einer Seite bei booking.com fast 15 Minuten warten müssen.
Als wir das Wetter für die kommenden Tage prüfen sieht es nicht vielversprechend aus. Ein breites Regenband soll die gesamte Region überziehen und egal wo hin wir fahren – es wird nass.
Wir ändern unsere Pläne und beschliessen, in Budapest ein Hotel für 2 Nächte zu suchen. Die Hotelsuche gestaltet sich mühsam. Das Internet ist zu langsam. Einfacher geht es mit dem Telefon. Wir rufen kurzerhand die möglichen Hotels an und fragen nach.
Gibt es einen sicheren Parkplatz für die Motorräder, ist ein Zimmer in unserer Preisklasse frei? Eigentlich gibt es ein Hotel, welches noch ein Zimmer frei hat und uns sehr gut gefallen würde, doch beim Anruf bekommen wir die Auskunft, dass das Zimmer in der Kategorie wie es bei Booking.com angegeben war, nicht mehr frei ist. Das einzige freie Zimmer sei eine Suite, die kostet uns aber zu viel.
Unsere Pension steht an der Hauptstrasse in dem kleinen Ort. Bei einer Pause öffne ich das Tor und trete auf den Vorplatz hinaus um mich mal etwas umzuschauen. Bei einem Blick auf mein Smartphone stelle ich fest, hier ist ein offenes WLAN verfügbar über welches ich ins Internet komme und dabei noch schneller surfen kann als mit dem WLAN der Pension.
Inzwischen ist es nach Mitternacht. Eine Strassenbeleuchtung gibt es hier nicht. Mitten auf der Hauptstrasse ist das Signal am besten und so stehen wir dann zu zweit auf der Strasse und buchen das Zimmer. Es dauert auch hier einige Sekunden bis die einzelnen Seiten sich geladen haben, aber man kann damit arbeiten.
Auch in der Nacht ist man hier noch mit Auto und Pferdekarren unterwegs. So kommt es einige Male vor, dass wir von der Strasse wegrennen als Autos daher geschossen kommen. Doch wir können unser Zimmer für die nächsten 2 Nächte buchen.
Zeit zum Schlafen.
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Marco
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Es sind nur wenige Bilder in diesem Bericht, aber gerade das Bild mit dem Schotter löst bei mir einen Stich ins Herz aus! Ende letzten Jahres habe ich schweren Herzens meine BMW 650 GS verkauft. Was war das für eine geniale Maschine. Schotter, ich komme! :-D
Den Stich im Herz hatten mein Kollege und ich auch. War keine leichte Passage aber wir sind auch mit den schweren Maschinen durch gekommen. Mit der leichteren 650 GS hätte das sicher mehr Spass gemacht.
Schöner Beitrag!
Ich habe leider kein Mororrad aber es macht trotzdem spaß zu lesen und ist wahnsinnig interessant, werde öfter mal vorbeigucken.
Liebe Grüße,
Kerstin
Vielen Dank, freue mich über jeden Besucher
Hi Marco! Da haben aber die Knie und Handgelenke geschmerzt , oder???? Ich bin mal nach Oviedo gefahren vor vielen Jahren, das war am Ende recht unangenehm in den Knien! Aber Deine Begeisterung fürs Hobby teile ich! Habe wegen der kids nun kein Mopped mehr ;O).
Der Trick ist, locker lassen und das Motorrad nicht all zu fest umklammern. Gerade die Handgelenke werden da geschont.
Hoffe du bekommst irgendwann wieder die Chance mal etwas Motorrad zu fahren.
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